★ Angespielt ★
Folge #006 –
Cities: Skylines
Sim City wie es sein sollte? Man hört dieser Tage einiges über das neue Cities Skylines von Colossal Order und Paradox Interactive. Doch wie gut ist die Städtebau-Simulation wirklich? Erfahrt es hier in unserem Test zu Cities Skylines.
Ob das was werden kann?
Ja es kann – und das sogar sehr gut. Ich war sehr angenehm überrascht, wie gut durchdacht die ganzen Funktionen und Elemente der Aufbau-Simluation sind. Hier haben sich ein paar Leute zusammengesetzt und sich gedacht „Was brauchen wir und was nervt die Spieler? Was muss unbedingt rein und was lassen wir besser weg?“. Die Antworten auf diese Fragen finden sich eindrucksvoll in diesem Sucht-Spiel, denn nichts anderes ist Cities Skylines. Die Entwickler machten keine Kompromisse und ließen einfach alles überflüssige weg. So gibt es zum Beispiel keine Katastrophen wie Monster oder Wirbelstürme, die einem das Leben schwer machen.
Willst du spielen, dann kannst du spielen!
Das ist in unserer heutigen Zeit schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr. Als einzige Pflicht bleibt der Steam Client, der aber auf so gut wie jedem PC mittlerweile vorhanden sein dürfte. Dazu kommen dann von Benutzern generierter Content aus der direkten Workshop-Anbindung. So muss das sein, denn damit hält man ein Spiel auf lange Sicht am leben. Die Community nimmt dies dankend entgegen und so gibt es schon reichlich Content zum durchstöbern, der nur darauf wartet ausprobiert zu werden. Als kleines Beispiel wurde sogar schon die Welt von GTA V komplett nach gebaut und steht allen Spielen zum erkunden offen.
Läuft das Spiel bei mir überhaupt?
Ja, das sollte es! Selbst auf maximalen Grafikeinstellungen läuft das Spiel auf normalen Rechnern noch butterweich. Im Test konnte ich erst mit Mods die Engine auf meinem Notebook ein wenig zum stottern bringen. Davor lagen aber Stunde um Stunde ohne das irgendwas spürbar gewesen sein könnte. Die Optionen bieten aber genug Möglichkeiten, um z.B. an den Schatten, der Filterung oder auch an der Tilt Shift Optik herumzuschrauben. Hier dürfte jeder für sich das passende Setup finden.
Das sieht ja aus wie im Modellbau!
Die schon aus anderen aktuellen Aufbau-Sims bekannte Tilt Shift Optik ist natürlich auch hier vorhanden und macht meiner Meinung nach einen richtig guten Eindruck. Die Stadt kommt sehr belebt rüber und die Entwickler haben auf viele kleine Details geachtet. So macht es auch einfach Spaß, der Feuerwehr bei ihrem Arbeitsalltag zuzusehen oder den Alltag einer Figur zu verfolgen. Denn diese gehen wirklich arbeiten, fahren mit dem Auto oder dem Bus zu ihrer Arbeitsstelle und gehen später nach Hause, zum Einkaufen, in den Park usw.
Es gibt viel zu entdecken und dabei wurde auch auf sehr kleine Details geachtet. In den Hinterhöfen stehen Container, Werbung an den Häusern und vieles mehr. Hier wird klar deutlich, wie viel Liebe in das Spiel geflossen ist und dafür bin ich den Entwicklern sehr dankbar. Anstatt einfach einen weiteren Sim City-Klon auf den Markt zu werfen haben sie hier mit viel Witz und Einfallsreichtum einen mehr als würdigen Konkurrenten erschaffen.
Ich gehe in die Wirtschaft – Nein nicht zum trinken!
Cities Skylines hat auch wie von Aufbau Sims gewohnt ein hier gut durchdachtes Wirtschaftssystem. So hat man einen direkten Überblick über seine Finanzen, kann an den Steuern für die einzelnen Bevölkerungsgruppen drehen oder eben ein Darlehen aufnehmen. Darüber hinaus verzeiht das Spiel auch Fehler, wenn zum Beispiel einmal falsch gebaut wurde und man die halbe Stadt umbaut, rauscht man zwar ziemlich schnell ins Minus, hat aber die Möglichkeit dort mit der Zeit auch wieder herauszukommen. Fehlt es natürlich an den Grundlegenden Bedürfnissen wie Wasser und Strom oder wird der Müll nicht abgeholt, so werden die Einwohner unglücklich und verlassen die Stadt. Aber auch hier bleibt das Game jederzeit Fair und man hat genug Zeit, um zu reagieren.
Es gibt auch zahlreiche Statistiken die zu jederzeit zur Verfügung stehen. Ist man im Bau oder Planung von Strom und Wassernetz, Krankenhäusern, Feuerwehr, Busverbindungen oder etwa der Abfallentsorgung, erhält man sofort auf der Karte die nötigen Informationen zur aktuellen Verteilung und Bedarf. Diese Ansichten sind nicht nur wichtig für den reibungslosen Lebenswandel in der Stadt, sie sind auch sehr einfach zu verstehen.
Macht es denn überhaupt etwas anders als andere Simulationen?
Sogar einiges! Das wichtigste ist, wie ich finde, die Möglichkeit Bezirke zu unterteilen. Das wird auch nötig bei der Größe der Karten. So startet man zu Anfang mit einer Baufläche die ungefähr dem entspricht, was es in Sim City gab. Diese Fläche lässt sich auf das 9-Fache erweitern. Mit Mods sogar auf das 25-Fache. Um dort nicht den Überblick zu verlieren, kann man wie schon gesagt, die Stadt in Bezirke einteilen. Für diese Bezirke kann man noch einmal gesondert Richtlinien aufstellen mit der sich das Stadtbild sehr schön steuern lässt, z.B. durch die Art der Gebäude die errichtet werden dürfen.
Darüber hinaus gibt es auch noch Richtlinien, die für die gesamte Stadt gelten. Diese wären z.B. ob es kostenlosen Nahverkehr gibt oder der Strom- und Wasserverbrauch. Lustig ist auch die Legalisierung von leichten Drogen, die dann dafür sorgt, das die Kriminalitätsrate sinkt, aber die Kosten für die Polizei steigen. Die Bewohner nehmen das aber gelassen hin.
Dazu gibt es in der Deluxe-Edition für 10 EUR Aufpreis allerlei Bonus-Features, für die man bei anderen Anbietern wesentlich mehr Geld hinlegen darf. Möchten wir das Brandenburger Tor bauen oder eine Freiheitsstatue.
Kein Problem bei Cities Skylines. Spezialgebäude werden nach und nach mit weiterem Fortschritt freigeschaltet und werten das Stadtbild enorm auf. Während dies bei anderen Spielen nur optischer Natur ist, interagiert die Spielwelt hier mit diesen Objekten. So bietet zum Beispiel die Freiheitsstatue einen Magnet für Touristen, aber auch der Freizeitwert der eigenen Bewohner wird dadurch Positiv beeinflusst.
Viel Witz beweisen die Entwickler noch mit dem Kleinen Fake-Twitter Vogel, der uns über die aktuellen Gedanken der Bewohner auf dem laufenden hält. Schade ist, das sich viele Einträge wiederholen. Ich denke aber das hier in Zukunft noch einige Meldungen hinzukommen werden. Die Meldungen sind aber generell sehr witzig gehalten und haben mir mehrfach ein Grinsen ins Gesicht gezaubert.
Was habe ich noch für Möglichkeiten?
Diese gestalten sich sehr umfangreich. Sei es die genau Planung von Bus und Bahnrouten, U-Bahnen oder der Bau von Autobahnen. Das Verkehrsnetz ist sehr umfangreich in Planung und Möglichkeiten. Dann gibt es dort noch die Energieversorgung oder die Müllbeseitigung. Dem Spieler wird hier freie Hand gelassen wie er das ganze aufziehen möchte. Hier machen die Entwickler in meinen Augen alles richtig.
Weiterführende Links:
Cities: Skylines [PC Steam Code] auf amazon.de
Cities: Skylines Deluxe Edition [PC/Mac Steam Code] auf amazon.de
Cities Skylines macht alles richtig. Der Wuselfaktor ist da und funktioniert. Der Stadtbau ist gut durchdacht. Einzig ein Tag-Nacht Wechsel fehlt mir ein wenig, aber nur aus optischen Gründen. Die Karten sind riesig und verlangen dem Spieler einiges bei der Planung und der Umsetzung des Stadtnetzes ab. Wenn der Verkehr noch etwas besser fließen würde und nicht an jeder Kreuzung Stundenlang wartet, sowie manchmal sehr merkwürdige Wege fährt, dann wäre alles Perfekt. In meinen Augen ist Cities Skylines das Spiel was Sim City hätte werden sollen. Ich freue mich schon wie sich das ganze Paket im Laufe der Zeit weiterentwickelt und was die Entwickler noch geplant haben. Für 28€ in der Basis-Version und 37€ in der Deluxe-Edition ein absoluter Pflichtkauf für alle Freunde von Aufbau-Simulationen.
90 von 100 Punkten
Spiel
★ Cities: Skylines ★
Cities Skylines ist ein Action – Shooter von Paradox Interactive
Offizielle Seite: https://www.paradoxplaza.com/cities-skylines/CSCS00GSK-MASTER.html
★ Angespielt ★
Spiele-Reviews von Kellerkindern
Offizielle Seite: https://www.kellerkind.org/mehr/angespielt/
Hinweise
Wenn Dir das Spiel gefällt, unterstütze bitte die Entwickler und kaufe Dir das Spiel im Original!
Chikorita palaverte am 11. April 2015 um 15:01 Uhr diesen Kommentar