Angespielt #4 – Pokemon: Omega Rubin und Alpha Saphir

#004 – Pokemon: Omega Rubin und Alpha Saphir

★ Angespielt ★
Folge #004 – Pokemon: Omega Rubin und Alpha Saphir

Zwölf Jahre alt und ganz neu

Nur wenige Wochen ist es her, dass sich unsere Augen und Ohren an der neuesten Pokémon-Inkarnation erfreuen durften: Am 28. November dieses Jahres kamen die Omega Rubin- und die Alpha Saphir-Editionen in Europa auf den Markt (alle anderen durften schon eine Woche vorher ran). Speedy von Kellerkind.org und unser Partner Chikorita haben sich den neusten Teil der Pokémon-Reihe für euch angeschaut.

Sind die noch zu rettan?

Die Rede ist hier nicht von einem neuen Spiel, sondern von einem Remake der dritten Generation, veredelt durch Technik der sechsten. Ursprünglich erschienen Rubin & Saphir auf dem GameBoy Advance 2002 in Japan und 2003 hierzulande, doch im Vergleich zu anderen Pokémon-Spielen verkauften sie sich mehr schlecht als recht. Als möglicher Grund dafür wurde angeführt, dass sich aufgrund der im EV/DV-System vorgenommenen Änderungen keine Pokémon mehr nach Hoenn transportieren ließen, sodass auch erfahrene Spieler mit randvollem Pokédex von vorne anfangen mussten.

Woingenau hat sich Kyogre verdrückt?

Dieses Problem wurde im Remake beseitigt: Der Austausch zwischen X & Y und Omega Rubin & Alpha Saphir verläuft reibungslos, und mithilfe der Pokémon-Bank lassen sich auch Pokémon aus Schwarz & Weiß importieren. Auch Chikorita’s altes Kyogre kehrt wieder nach „Atlantis“ zurück: Das von unserem Partner Chikorita im Laufe der Jahre querbeet durch alle Generationen getauschte Wasser-Pokémon wurde vor circa elf Jahren in der Original-Saphir-Edition gefangen, auf Blattgrün übertragen und schlich sich über den Park der Freunde in die Diamant-Edition. Diese verfügte zwar über ihre eigene Kyogre-Variante, aber davon ließ sich Chikorita nicht aufhalten: Der PokéShifter übertrug Atlantis nach Einall, nur einen Katzensprung von Hoenn und der sechsten Generation entfernt.

Rock ’n’Rollum

Das bedeutet natürlich nicht, dass man seine Reise mit Kyogre, Rayquaza & Co. antritt! Am Anfang wählt man wie gehabt zwischen Geckarbor, Flemmli und Hydropi. Vorher jedoch erreicht ihr eure neue Heimat Wurzelheim (auf der Ladefläche des Umzugswagens, wenn das mal legal ist) und stellt die Uhr in eurem Zimmer ein. Doch plötzlich: Hilfeschreie! Es ist Professor Birk, der sich auf Route 101 unvorsichtigerweise in das hohe Gras gewagt hat und nun von einem Fiffyen angegriffen wird. Doch sein Rucksack enthält drei Pokébälle, und mit Pflanzen-, Wasser- oder Feuerkraft verjagt ihr das Hündchen erfolgreich. Voller Dankbarkeit vermacht euch Professor Birk das Pokémon, das ihr zum Grundstock eures Teams auserkoren habt, und schon kann die Reise beginnen! Oder vielmehr, wenn eure Mutter sich endlich bequemt, euch die Laufschuhe vorbeizubringen…

Wailmer ja sonst nix zu tun haben

Nun entfaltet sich das übliche Pokémon-Prozedere: Arenaleiter müssen besiegt und Orden und Pokémon gesammelt werden, und am Ende warten die Top Vier. Wer sich darüber hinaus beschäftigen möchte, kann Turniere besuchen, die es bereits im Original gab, jedoch nie in eine der nachfolgenden Editionen übernommen wurden. Diese Wettbewerbe sind nicht direkt Prügeleien einer gegen einen, sondern vielmehr Pokémon-Performanceshows: Die Kontrahenten attackieren einander nicht, sondern führen ihre Angriffe und Fähigkeiten dem Publikum vor. Punkte gibt es für herausragende Schönheit, Anmut und Eleganz, und manche Angriffe haben Nebenwirkungen, die den Gegner beeinflussen. Sieger ist, wer nach fünf Runden die meisten Herzen vorweisen kann. Im Gegensatz zu den Arenen handelt es sich bei diesen Wettbewerben um Sidequests – man muss sie nicht absolvieren, aber es macht natürlich Laune.

Give me a digdri for an aeroplane

Der Luftraum

So spektakulär sie ist, hat die neue Version von Rubin & Saphir leider keine neuen Routen anzubieten. Wo es in Heart Gold & Soul Silver noch die Klippen westlich von Johto zu entdecken gab und in Feuerrot & Blattgrün die Seevi Islands südlich von Kanto auftauchten, hat diese Edition der Hoenn-Region nichts hinzuzufügen. Aber es gibt ja noch den Himmel, der bekanntermaßen grenzenlos ist: Konntet Ihr (ausgehend von der Edition) Latios oder Latias eurer Sammlung hinzufügen, erhaltet ihr die sagenumwobene Äon-Flöte, mit der ihr dem legendären Luft-Pokémon befehlen könnt, euch ins Firmament aufzuschwingen, wo sich neue Abenteuer entfalten. Von dort lässt sich jeder Punkt der Welt ansteuern, auch jene, die auf dem Landweg nicht zu erreichen sind. Hier verbergen sich Pokémon, die bisher in Hoenn nicht aufzuspüren waren, zumindest nicht per Pedes. Vielleicht ist ja sogar das eine oder andere Legendäre darunter…

Ho-Oh sweet Ho-Oh

Und dann gibt es natürlich noch die Geheimbasen, womit nicht bisher unbekannte weibliche Verwandtschaft gemeint ist, sondern versteckte Unterschlupfe, in denen ihr euch häuslich einrichten könnt. Da diese für das Release überarbeitet wurden, sind es auch keine regulären Geheimbasen mehr, sondern Super-Geheimbasen! In Bäumen, Büschen und Höhlen verbergen sich kleine, abgeteilte Bereiche, die ihr nach Belieben mit eigenen Möbeln und Pokémon-Puppen verzieren könnt. Begegnet euch ein anderer Pokéfan per Street Pass, wird seine Geheimbasis in eure Spielwelt übertragen und umgekehrt. Gelingt es euch, sein Quartier aufzustöbern, könnt ihr ihn zum Kampf herausfordern, Punkte abräumen und eventuell weitere Pokémon in euren Pokédex eintragen. Wer möchte, kann seine Geheimbasis auch per QR-Code übermitteln, sodass man auch entfernt lebende Freunde im Spiel besuchen (und vermöbeln) kann. Ein kleiner Unterschied ist, dass nur drei Pokémon im Inneren einer Geheimbasis kämpfen können, wohingegen im Original noch das gesamte Team antreten konnte.

Happy Enton

Mega Rayquaza

Wer hingegen etwas von der Story sehen will, sollte sich nicht in seiner Geheimbasis verkriechen, denn das Abenteuer setzt sich nach Abschluss der Main-Storyline an bereits besuchten Orten fort. Die Delta-Episode wird nicht nur von Mega-Rayquaza und einer mysteriösen Drachen-Trainerin namens Amalia beherrscht, sondern auch von einem Meteoriten, der Hoenn zu zerschmettern droht. Im Verlauf dieser Zusatzstory ist es erstmals möglich, ein Event-Pokémon im regulären Spielverlauf einzufangen. Nach der gewohnten Hauptstory scheint die Delta-Episode zwar nicht sonderlich umfangreich, aber circa eine Stunde zusätzlicher Spielzeit kann man schon herausquetschen. Und danach gibt es natürlich weiterhin Pokémon zu fangen, den Pokédex zu aktualisieren und Geheimbasen ausfindig zu machen, wenn man sich beschäftigen möchte.

Pokémon wie Sandamer

Bei der Neuveröffentlichung wurde viel Arbeit auf kleine Details verwendet, welche die Welt greifbarer und lebendiger erscheinen lassen: Des Nachts spiegelt sich der Sternenhimmel in Pfützen, und kleine Flugpokémon wie Wingull oder Papinella ziehen über die Routen hinweg. Kommt es zu Unterwasserkämpfen, könnt ihr euren Pokéball nicht dramatisch schleudern, sondern nur schwerfällig von euch fortstoßen. Der ewige Publikumsmagnet Pikachu tritt in einer Reihe von Cosplay-Outfits auf, die immerhin nicht bloß optischer Natur sind, sondern den kleinen Elektronager zu besonderen Spezialattacken befähigen. Außerdem wurde der Schwierigkeitsgrad ordentlich hochgedreht, was sich spätestens beim zweiten Kampf gegen die Top Vier nicht mehr leugnen lässt. Mit seinem normalen Team wäre Chikorita hier nicht besonders weit gekommen, so viel steht fest. Wer vorher nicht eisenhart trainiert, läuft an dieser Stelle gegen eine Mauer.

Eingebauter Rutenaplaner

PokéNavi

Euer Poké-Multi-Navi steht euch in allen Lebenslagen zur Seite. Das Gerät vereinigt nun mehrere Funktionen aus vorangegangenen Editionen in sich und kann sogar mit einigen Neuerungen aufwarten. Das Player Search System, das euch auf der Stelle mit Freunden und Passanten verbindet, ist ebenso wie das Super-Training und das PokéMonAmi bereits aus X & Y bekannt. Den Newsticker aus den Stadttoren in Schwarz & Weiß ersetzt jetzt ein Video-Navi, und bei der Vervollständigung des Pokédex hilft euch der Pokémon-Navi, indem er anzeigt, ob sich auf der aktuellen Route Pokémon befinden, die ihr noch nicht verzeichnen konntet. Der Karten-Navi listet wichtige Karteninformationen auf – zum Beispiel, ob sich auf der aktuellen Route kampflustige Trainer oder Geheimbasen befinden – und kommt damit der Vorstellung von einem „Navi“ noch am nächsten.

Fazit:

Pokémon Omega Rubin & Alpha Saphir ist ein durchaus empfehlenswertes Spiel, das die Original-Version in Sachen Qualität und Content weit hinter sich lässt. Auch X & Y stellt es in den Schatten, sodass man beinahe meinen möchte, das in Kalos angesiedelte Spiel sei nur herausgekommen, damit keine Lücke in der Pokémon-Veröffentlichungskette entstünde. Das Spiel an sich mag mehr als ein Jahrzehnt auf dem Buckel haben, aber die überarbeitete Version gehört in die Tasche (und den 3DS) eines jeden Pokémon-Enthusiasten. Wir sehen uns in Hoenn – wie in alten Zeiten!

Meine persönliche Wertung:

90 von 100 Punkten


Spiel

Pokemon: Omega Rubin und Alpha Saphir

 

★ Pokemon: Omega Rubin und Alpha Saphir ★

Rollenspiel von The Pokémon Company

Offizielle Seite: https://www.pokemon.com/us/pokemon-video-games/pokemon-omega-ruby-and-pokemon-alpha-sapphire/

 

★ Angespielt ★

Spiele-Reviews von Kellerkindern

Offizielle Seite: https://www.kellerkind.org/mehr/angespielt/


Hinweise

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